Tränenwegsbehandlungen
Termin vereinbaren

Terminanfrage

Für eine Konsultation vereinbaren wir gerne einen Termin mit Ihnen per Telefon oder per Email:

PRAXIS@ROESCHEISEN.CH

Notfalltermine

Notfälle behandeln wir während der Sprechzeiten auch ohne Termin, bitten aber um telefonische Voranmeldung.

044-201 72 48

Termin online buchen

Gerne können Sie Ihre Konsultation direkt online buchen.

TERMIN VEREINBAREN

Auf einen Blick

  • Für wen? Säuglinge und Kleinkinder mit angeborener Tränenwegsstenose (ständig tränendes, verschleimtes Auge), Erwachsene mit erworbener Engstelle oder Verschluss – sowie Patient:innen mit Trockenem Auge, bei denen Tränen bewusst zurückgehalten werden sollen.
  • Ziel der Therapie: Tränenabfluss wiederherstellen (oder bei Trockenem Auge gezielt reduzieren), Infekte vermeiden und Beschwerden wie ständiges Tränenlaufen, Sekret oder Druckgefühl lindern.
  • Ablauf & Dauer: Je nach Befund Crigler-Massage, Spülung/Sondierung (Kinder), Intubation oder DCR (Erwachsene); bei Trockenem Auge Punctum-Plugs als reversibler Verschluss. Meist ambulant, von wenigen Minuten bis unter 1 Stunde.
  • Nachsorge: Kurzzeitige Tropftherapie, Nasenpflege (bei DCR), Kontrollen zur Funktionsprüfung; bei Plugs regelmässige Sitz-/Verträglichkeitskontrolle.

So läuft die Behandlung ab

Säuglinge und Kleinkinder (angeborene Tränenwegsstenose)

  • Konservative Phase: Crigler-Massage des Tränensacks mehrmals täglich; im ersten Lebensjahr kommt es häufig zu einer Spontanöffnung.
  • Sondierung (oft ideal um den 6.-9. Monat, bei wiederholten Infekten früher): Über eine feine Sonde wird die zarte Membran am Ende des Tränenkanals durchstochen, anschliessend werden die Tränenwege gespült.
  • Silikon-Intubation: Bei Rezidiven oder komplexen Stenosen wird eine dünne Silikonschlinge vorübergehend eingelegt, um den Kanal offen zu halten.
  • Selten: DCR (Verbindung zwischen Tränensack und Nasenhöhle), nur bei therapieresistenten Verläufen.

Erwachsene

  • Diagnostik und Spülung: Zunächst wird mit Spülung und Sonde geprüft, wo die Engstelle liegt (Punktum, Kanalikulus, Tränensack, nasale Öffnung).
  • Ballondilatation/Intubation: Bei partiellen Engstellen kann der Kanal mit Ballonkatheter gedehnt und/oder mit Silikon sondiert werden.
  • DCR (Dacryocystorhinostomie): Standardverfahren bei höher gelegenen oder kompletten Blockaden – es wird ein neuer Abflussweg zwischen Tränensack und Nase geschaffen, entweder
    • extern (kleiner Hautschnitt) oder
    • endonasal (durch die Nase, ohne äussere Narbe). Beide Verfahren zeigen vergleichbare Erfolgsraten; Wahl je nach Anatomie, Vorbefunden und Präferenz.
  • Punctum-Plugs (bei Trockenem Auge): Kleine Stöpsel, die in die Tränenpünktchen eingesetzt werden und den Abfluss teilweise oder ganz blockieren, damit der Tränenfilm länger am Auge bleibt.

Wirkung & Evidenz

  • Kinder: hohe Spontanheilungsrate im ersten Lebensjahr → zuerst Massage; Sondierung im 6.-9. Monat hat sehr gute Erfolgsquoten, Intubation stabilisiert schwierige Verläufe.
  • Erwachsene: DCR (extern/endonasal) ist international anerkannter Standard bei distalen Blockaden; die Erfolgsrate hängt stärker von Technik und Nachsorge ab als vom Zugangsweg.
  • Punctum-Plugs: gut belegte Option bei ausgeprägter Trockenheit, wenn Benetzungstropfen und Lidtherapie allein nicht ausreichen.

Risiken & Alternativen

  • Sondierung/Intubation: vorübergehende Reizung, selten Blutung oder Infektion; gelegentlich erneute Engstellung.
  • DCR: Nasenbluten, Infekte, Narbenbildung (extern), Verwachsungen in der Nase (endonasal); selten Notwendigkeit einer Re-Operation.
  • Punctum-Plugs: Fremdkörpergefühl, Herausfallen, selten Entzündung – die Plugs können bei Bedarf unkompliziert entfernt werden.

Alternativen:

  • Bei milden kindlichen Stenosen: zunächst abwarten + Massage.
  • Bei Trockenem Auge: zuerst Optimierung von Tränenfilm und Lidrandhygiene; Plugs als nächster Schritt.

Was Sie erwarten dürfen (Zeitplan)

  • Kinder: Unter Massage oft schrittweise Besserung in den ersten Lebensmonaten. Sondierung ist ein kurzer Eingriff (meist in kurzer Narkose) mit rascher Erholung; die Eltern merken vor allem, dass das Auge trockener und sauberer wird.
  • Erwachsene: DCR und Intubation erfolgen in der Regel ambulant; leichte Blutungen und Nasenbeschwerden sind in den ersten Tagen normal. Der Tränenfluss normalisiert sich typischerweise über Wochen, die Funktion wird in Kontrollen überprüft.
  • Plugs: Wirkung meist unmittelbar spürbar; in den folgenden Wochen wird geprüft, ob Komfort und Benetzung passen, gegebenenfalls Anpassung (Grösse/Anzahl/Position).

Woran erkenne ich eine Tränenwegsverengung?

Typisch sind dauerhaft tränende Augen, Schleim im inneren Lidwinkel, morgendliche Verklebungen und einseitige Beschwerden. Beim leichten Druck auf den inneren Lidwinkel kann Sekret austreten – ein Zeichen für einen Stau im Tränensystem.

Wann braucht ein Baby eine Tränenwegssondierung?

Die meisten angeborenen Stenosen öffnen sich im ersten Lebensjahr von selbst. Bei anhaltendem Tränenfluss, wiederkehrenden Infekten oder deutlicher Beeinträchtigung wird meist zwischen dem 6.-9. Monat sondiert – mit sehr guten Erfolgsraten.

Tut eine Tränenwegssondierung weh?

Bei Babys wird sie in kurzer Narkose durchgeführt, bei Erwachsenen unter lokaler Betäubung. Der Eingriff dauert nur wenige Minuten, verursacht meist nur geringes Brennen oder Druckgefühl und erholt sich rasch.

Wann ist eine DCR-Operation nötig?

Wenn der Tränenweg komplett blockiert ist – meist beim Übergang zwischen Tränensack und Nase. Eine DCR schafft einen neuen Abflussweg. Sie wird ambulant durchgeführt und zeigt hohe, stabile Erfolgsraten.

Was bringen Punctum-Plugs?

Plugs verschliessen die Tränenpünktchen teilweise oder vollständig, sodass Tränen länger am Auge bleiben. Sie helfen bei ausgeprägter Trockenheit, wenn Tropfen und Lidrandtherapie allein nicht ausreichen – und sind jederzeit reversibel.

Termin vereinbaren