Schielbehandlung bei Kindern
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Schielbehandlung auf einen Blick

  • Für wen? Kinder mit sichtbarer/zeitweiser Augenfehlstellung oder Risiko für Amblyopie.
  • Ziel: gutes beidäugiges Sehen + gleichwertige Sehschärfe beider Augen.
  • Erfolgsaussicht: sehr gut bei frühem Beginn (idealerweise vor Schuleintritt).
  • Therapiepfad: Brille → Okklusion/Atropin → bei Bedarf Operation.
  • Dauer: je nach Ausprägung Monate bis Jahre; regelmässige Orthoptik-Kontrollen.

So läuft die Behandlung ab

  • Brillenversorgung – erster und wichtiger Schritt
  • Fehlsichtigkeiten (v. a. Weitsichtigkeit) können den Schielwinkel verstärken. Eine korrekt angepasste Brille reduziert in vielen Fällen den Schielwinkel bereits deutlich.

Amblyopie-Therapie

  • Okklusion (Pflaster): Das stärkere Auge wird stundenweise abgedeckt, damit das schwächere aktiv trainiert. Internationaler Goldstandard.
  • Atropin-Penalisierung: Alternative/Ergänzung zur Okklusion – das bessere Auge wird für die Nähe „unschärfer“ gemacht.

Strabismus-Operation (bei Bedarf)

Wenn Brille und Okklusion nicht ausreichen, wird der Augenmuskelzug chirurgisch ausgeglichen.

  • erfolgt unter Narkose
  • ambulant
  • Ziel: Stellung der Augen ausrichten, damit beidäugiges Sehen möglich bleibt. Wichtig: Die OP ersetzt die Amblyopie-Therapie nicht. Sie schafft die anatomische Voraussetzung für gutes Zusammenspiel.

Sehschule (Orthoptik)

Gezielte Übungen verbessern Fixation, Fusion und Augenbewegungen – wichtig zur Stabilisierung nach Pflastertherapie/OP.

Wirkung & Evidenz – was wirklich hilft

Okklusion steigert nachweislich die Sehschärfe des schlechteren Auges und ist weltweit anerkannter Standard. Atropin ist gleichwertig wirksam und hilft bei Pflaster-Unverträglichkeit. Strabismus-OP stabilisiert den Schielwinkel langfristig, besonders in Kombination mit vorheriger Amblyopie-Therapie. Sehschulübungen unterstützen das Binokularsehen – sind aber kein Ersatz für Brille/Okklusion.

Risiken & Alternativen

  • Okklusion: mögliche Hautirritationen; Akzeptanz ist die Hauptschwierigkeit.
  • Atropin: Lichtempfindlichkeit, Nahunschärfe; selten systemische Effekte.
  • Operation: vorübergehende Rötung/Schwellung, selten Über-/Unterkorrektur → mögliche Nachoperation; kurzfristige Doppelbilder möglich.
  • Alternativen: Prismatische Gläser bei ausgewählten Schielformen; Vision-Training allein zeigt keine wirksame Amblyopie-Behandlung.

Was Sie erwarten dürfen (Zeitplan)

  • Wochen: erste Verbesserungen unter Okklusion/Atropin.
  • Monate: stabiler Aufbau der Sehschärfe, regelmässige Anpassung der Pflasterzeiten.
  • OP (falls nötig): Unter 1 Stunde, ambulant; Alltagsaktivitäten nach wenigen Tagen möglich.
  • Langfristig: Entwicklung von Sehschärfe und Augenstellung wird über Monate/Jahre begleitet.

Woran merke ich, dass mein Kind schielt?

Ein Auge steht nach innen, aussen, oben oder unten – manchmal nur zeitweise. Kinder kneifen ein Auge zu, drehen den Kopf oder „verfehlen“ Dinge. Sicher klären kann es nur die augenärztliche/orthoptische Untersuchung.

Ist Schielen nur ein kosmetisches Problem?

Nein. Unbehandelt kann sich auf einem Auge eine dauerhafte Sehschwäche (Amblyopie) entwickeln. Ziel der Behandlung ist nicht „gerade Augen“ allein, sondern ein gutes beidäugiges Sehen mit gleich guter Sehschärfe.

Wie wichtig ist der Zeitpunkt der Behandlung?

Sehr wichtig. Je jünger das Kind, desto formbarer ist das Sehsystem. Idealerweise beginnt die Therapie vor dem Schuleintritt; nach Abschluss der Sehentwicklung sind Korrekturen der Sehschärfe nur noch begrenzt möglich.

Tut die Pflastertherapie weh?

Nein. Das Auge wird nicht verletzt, nur abgedeckt. Belastend ist eher die Umstellung im Alltag: eingeschränktes Sehen auf einem Auge und die Akzeptanz. Mit kindgerechten Ritualen funktioniert es erfahrungsgemäss gut.

Muss jedes schielende Kind operiert werden?

Nein. Viele Kinder kommen mit Brille und Okklusion aus. Operiert wird, wenn ein relevanter Schielwinkel bleibt oder das beidäugige Sehen sonst nicht stabil erreichbar ist. Die Entscheidung erfolgt immer individuell.

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