Intravitreale Injektionen
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Auf einen Blick

  • Für wen? Bei feuchter AMD, diabetischem Makulaödem (DMÖ), Makulaödemen nach Venenverschluss und ausgewählten entzündlichen Netzhauterkrankungen.
  • Ziel der Therapie: Flüssigkeit in und unter der Makula reduzieren, Sehschärfe stabilisieren oder verbessern und Rückfälle möglichst verhindern.
  • Wirkstoffe: Vor allem Anti-VEGF-Präparate (z. B. Ranibizumab, Aflibercept, Faricimab; Bevacizumab Off-Label), in bestimmten Situationen Kortikosteroid-Injektionen/-Implantate.
  • Ablauf & Dauer: Sterile Kurzbehandlung in der Praxis, wenige Minuten pro Auge; anschliessend regelmässige Kontrollen und wiederholte Injektionen nach einem individuellen Schema (z. B. „Treat-and-Extend“).

So läuft die Behandlung ab

  • OCT-Kontrolle & Planung: Präzise Bildgebung der Makula (OCT), Beurteilung von Flüssigkeit und Schichtstruktur. Auf dieser Basis werden Wirkstoff, Startfrequenz und Kontrollen festgelegt.
  • Vorbereitung: Das Auge wird mit Tropfen betäubt und gründlich desinfiziert; das Umfeld wird abgedeckt. Eine Vollnarkose ist nicht erforderlich.
  • Injektion: Mit einer sehr feinen Nadel wird das Medikament in den Glaskörperraum injiziert. Der eigentliche Einstich dauert nur Sekunden, typischerweise wird nur ein kurzer Druck wahrgenommen.
  • Nachsorge: Kurze Beobachtung in der Praxis, danach Heimweg möglich. Leichtes Fremdkörpergefühl ist normal.

Wichtig: Bei starken Schmerzen, plötzlicher Sehverschlechterung oder ausgeprägter Rötung bitte sofort wieder melden.

Wirkung & Evidenz

Anti-VEGF-Medikamente blockieren Botenstoffe, die für undichte, krankhafte Gefässe verantwortlich sind:

  • Leckagen nehmen ab
  • Flüssigkeit (Ödem) wird resorbiert
  • die Netzhaut wird wieder „trockener“
  • Verzerrungen und Verschwommensehen können sich bessern

Bewährte Therapieschemata

  • Aufsättigung: mehrere Injektionen in kurzen Abständen zu Beginn (z. B. monatlich), um das Ödem konsequent zurückzudrängen.
  • Treat-and-Extend (T&E): ist die Netzhaut stabil trocken, werden die Abstände schrittweise verlängert (z. B. von 4 auf 6, 8, 12 Wochen), solange der OCT-Befund stabil bleibt – mit dem Ziel, möglichst wenig Termine bei maximalem Schutz zu kombinieren.

Neue Optionen

Dual-Pathway-Therapien (z. B. Faricimab) oder Depot-/Implantat-Lösungen können bei geeigneten Konstellationen die Intervalle verlängern; die Auswahl folgt stets Befund, Verlauf und Sicherheitsprofil.

Risiken & Alternativen

Häufig und harmlos: leichtes Druck- oder Fremdkörpergefühl, Tränenfluss, kleines Bindehautblutgefäss („roter Fleck“) – meist innerhalb von 24 Stunden rückläufig.

Seltener, aber relevant:

  • Entzündung/Infektion im Auge (Endophthalmitis)
  • vorübergehender Druckanstieg
  • Netzhautablösung oder Glaskörperblutung (sehr selten)

Strikte Antisepsis, standardisierte Abläufe und engmaschige Kontrollen minimieren diese Risiken. Ein deutlicher, rascher Sehverlust nach einer Injektion ist immer ein Warnsignal und muss sofort abgeklärt werden.

Alternativen/Ergänzungen (je nach Erkrankung):

  • Kortikosteroid-Injektionen oder -Implantate, insbesondere bei bestimmten Makulaödemen
  • panretinale Laserkoagulation (PRP) bei proliferativer diabetischer Retinopathie
  • Kombinationstherapien bei Venenverschlüssen

Die Entscheidung erfolgt individuell nach OCT-Befund, Vorerkrankungen und Therapieverlauf.

Was Sie erwarten dürfen (Zeitplan)

  • Direkt / 24 Stunden: Auge kann „sandig“ wirken; Schonung und kein Reiben sind sinnvoll. Alltag ist meist möglich, vorsichtige Belastung empfohlen.
  • Tage bis Wochen: Viele bemerken weniger Verzerrungen oder Verschwommensehen. Im OCT zeigt sich ein Rückgang der Flüssigkeit und eine glattere Makulakontur.
  • Monate: Bei stabil trockenem Befund werden die Injektionsintervalle schrittweise verlängert (z. B. von 4 auf 6, 8, 12 Wochen).
  • Ziel ist ein Gleichgewicht: maximale Netzhautsicherheit bei möglichst geringer Behandlungsdichte.

Tut eine intravitreale Injektion weh?

Dank betäubender Tropfen spüren die meisten nur einen kurzen Druck oder ein leichtes Knacken. Schmerzen sind selten. Nach dem Eingriff fühlt sich das Auge oft für einige Stunden „sandig“ an.

Warum sind mehrere Injektionen notwendig?

Netzhauterkrankungen wie feuchte AMD oder DMÖ sind chronisch. Die Medikamente wirken nur begrenzte Zeit, deshalb müssen sie regelmässig nachgespritzt werden – anfangs engmaschig, später in längeren Abständen.

Wann merke ich eine Verbesserung des Sehens?

Häufig innerhalb von Tagen bis wenigen Wochen: weniger Verzerrungen, klareres Lesen. Entscheidend ist aber auch das OCT – es zeigt, ob die Makula wieder „trocken“ wird.

Welche Warnzeichen nach einer Injektion sind wichtig?

Starke Schmerzen, plötzliche Sehverschlechterung, ausgeprägte Rötung oder zunehmende Lichtempfindlichkeit sind Warnsignale für eine mögliche Entzündung. Dann bitte sofort melden.

Kann ich nach der Injektion normal nach Hause gehen?

Ja. Nach kurzer Beobachtung können Sie nach Hause. Autofahren direkt nach der Injektion ist nicht ideal – die Sicht kann durch Tropfen und Blendung kurzfristig beeinträchtigt sein.

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