Tränende Augen
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Auf einen Blick

  • Typische Ursachen: Trockenes Auge (evaporativ/hyposekretorisch), Lidfehlstellung, Tränenwegsstenose/-verschluss, Allergie, Bindehautentzündung, Dakryozystitis.
  • Mechanik: Beim Trockenen Auge sind die Tränen zu „dünn“ – ohne stabile Ölschicht laufen sie einfach über den Lidrand ab. Bei Abflussstörungen staut sich die Tränenflüssigkeit.
  • Alarmsignale (rasch abklären!): schmerzhafte Schwellung am inneren Lidwinkel (Verdacht Tränensackentzündung), gelb-grüner Ausfluss, Fieber, starke Schmerzen, plötzliche Sehverschlechterung/“Vorhang“.

Symptome – so merken Sie es

  • Dauerhaft nasses Auge, Tränenlaufen im Freien oder bei Wind
  • Brennen, Fremdkörpergefühl, Juckreiz, Lichtempfindlichkeit
  • Verschwommenes Sehen durch Tränenfilm („Schmiersehen“)
  • Krusten oder klebrige Beläge am Lidrand, „Verklebungen“ am Morgen
  • Rötung der Bindehaut, gereizte Haut am Unterlid durch häufiges Wischen
  • Bei Tränensackentzündung: gerötete, geschwollene, druckschmerzhafte Vorwölbung zwischen innerem Lidwinkel und Nase, ggf. eitriger Ausfluss

Ursache – einfach erklärt

  • Trockenes Auge: Die Lipidschicht des Tränenfilms ist zu dünn (Meibomdrüsen-Störung) oder es wird zu wenig Tränenflüssigkeit gebildet. Die Augenoberfläche trocknet an, wird gereizt – als Reaktion produziert das Auge Reflextränen, die jedoch rasch über die Lidkante ablaufen.
  • Abflussstörung: Engstellen oder Blockaden an den Tränenpünktchen, Tränenkanälchen, im Tränensack oder an der Öffnung in die Nase verhindern den normalen Abfluss – die Tränen stauen sich. Bei Kindern liegt häufig eine angeborene Engstelle vor, die sich im ersten Lebensjahr oft spontan bessert.
  • Lidfehlstellungen (Entropium/Ektropium): Fehlpositionierte Lider lenken die Tränen fehl oder reizen die Hornhaut, was zusätzlich zu Tränenfluss führt.

Diagnose: Was wir prüfen

  • Spaltlampenuntersuchung: Lidränder, Wimpern, Tränenpünktchen, Hornhaut und Bindehaut
  • Beurteilung von Tränenmenge und -qualität (z. B. TBUT, Zeichen eines Trockenen Auges)
  • Prüfung der Tränenwege: Tränenwegsspülung/Sondierung zur Lokalisation einer Engstelle
  • Beurteilung von Lidstellung und Lidschluss
  • Bei Kindern: Verlaufskontrollen, da sich angeborene Engstellen häufig im 1. Lebensjahr spontan öffnen

(Falls eine Pupillenerweiterung notwendig ist, sollten Sie am gleichen Tag kein Auto fahren.)

Therapie – ursachengerecht

Trockenes Auge:

  • Lidrandhygiene mit Wärme und sanfter Massage
  • konservierungsmittelfreie Benetzungstropfen (bei MGD oft lipidhaltig)
  • ggf. professionelle Lidreinigung / IRPL/IPL
  • bei ausgeprägter Mindersekretion: zeitweise oder dauerhafte Punctum-Plugs zur Reduktion des Abflusses

Lidfehlstellung (Entropium/Ektropium):

  • chirurgische Korrektur der Lidposition (ambulante Lid-OP) zur Normalisierung des Tränenabflusses und zum Schutz der Hornhaut

Tränenwegsstenose/-verschluss:

  • Kinder: zunächst konsequente Crigler-Massage; bei Persistenz Sondierung (oft im 6.-9. Monat), ggf. Silikon-Intubation
  • Erwachsene: je nach Lokalisation Intubation/Ballondilatation oder Tränensack-OP (DCR, extern oder endonasal) mit guten Erfolgsraten

Allergische/entzündliche Ursachen:

  • antiallergische Tropfen, ggf. Mastzellstabilisatoren
  • bei bakteriellen Infektionen gezielte antiinfektive Therapie

Was Sie selbst tun können

  • Bei Wind, Kälte oder starker Sonne Schutzbrille/Sonnenbrille tragen.
  • Tränen nicht ständig wischen, sondern sanft tupfen; Hautschutzsalbe am Unterlidrand verwenden.
  • Lidrandpflege (Wärme + Reinigung) bei Krusten oder fettigen Lidrändern.
  • Raumluft befeuchten, Zugluft reduzieren; bei Bildschirmarbeit regelmässige Pausen (z. B. 20-20-20-Regel) einhalten.

Was Sie erwarten dürfen (Zeitplan)

  • Kurzfristig: Nach Spülung/Sondierung oder Beginn einer Tropftherapie oft rasche Linderung; beim Trockenen Auge erste Besserung innerhalb von Tagen bis wenigen Wochen.
  • Mittelfristig: Nach Lid-OP oder DCR stabilisiert sich der Tränenabfluss in den folgenden Tagen-Wochen; Kontrollen sichern den Heilungsverlauf.
  • Langfristig: Beim Trockenen Auge ist meist ein individuelles Erhaltungsschema nötig; Ziel ist eine stabile, gut verträgliche Alltagsituation mit möglichst geringer Reizung und weniger Tränenlaufen.

Warum tränen meine Augen, obwohl sie sich eher trocken anfühlen?

Beim Trockenen Auge ist der Tränenfilm instabil: Die Oberfläche reizt, das Auge reagiert mit „Reflextränen“. Diese sind sehr wässrig und laufen einfach ab – die Trockenheit bleibt trotzdem bestehen.

Woran merke ich, ob eine Abflussstörung der Tränen vorliegt?

Typisch sind dauerhaft nasse Augen, Tränenlaufen auch in Ruhe, „Überlaufen“ über den Lidrand und gelegentlich Sekret. Häufig ist nur ein Auge stärker betroffen. Druck am inneren Lidwinkel kann Sekret aus dem Tränensack ausdrücken.

Sind tränende Augen bei Kindern normal?

Leichtes Tränen bei Wind oder Kälte ist unauffällig. Bleibt ein Auge ständig nass, mit Sekret und verklebten Wimpern, steckt oft eine angeborene Tränenwegsenge dahinter – das sollte augenärztlich kontrolliert werden.

Wann ist bei tränenden Augen Eile geboten?

Bei plötzlicher, schmerzhafter Schwellung am inneren Lidwinkel, Rötung, Fieber oder eitrigem Ausfluss. Das kann eine Tränensackentzündung sein und muss rasch behandelt werden, um Komplikationen zu vermeiden.

Hilft es, einfach weniger am Auge zu "reiben"?

Ja, oft schon. Häufiges Reiben und Wischen reizt Haut und Bindehaut zusätzlich. Besser: sanft tupfen, Lidrand pflegen, Ursache klären lassen – und erst danach gezielt behandeln, statt nur zu „wischen“.

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