Altersbedingte Makula-Degeneration
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Wer ist betroffen?

Meist Menschen ab etwa 55 Jahren; Risiko steigt mit Alter, Rauchen, familiärer Vorbelastung und Gefässfaktoren.

  • Trockene AMD: langsam fortschreitende Abnahme der zentralen Sehschärfe.
  • Feuchte AMD: kann innert Tagen/Wochen zu deutlicher zentraler Sehverschlechterung führen – dann rasche Behandlung nötig.

Alarmsignale (rasch abklären!):

  • verzerrtes Sehen (Metamorphopsien), krumme Linien
  • grauer oder dunkler Fleck im Zentrum
  • plötzlicher Verlust von Lesefähigkeit oder Schwierigkeiten, Gesichter zu erkennen

Symptome – so merken Sie es

Die AMD betrifft das Zentrum des Sehens – die Ränder bleiben meist erhalten. Typisch sind:

  • verschwommenes Sehen im Zentrum, Details verschwinden
  • gerade Linien (Fliesen, Türrahmen, Buchrücken) wirken krumm oder wellig
  • Farben erscheinen blasser, Kontrast wirkt „verwaschen“
  • grauer/dunkler Fleck in der Mitte des Blickfelds
  • Schwierigkeiten beim Lesen, Erkennen von Gesichtern, besonders bei wenig Licht
  • Das periphere Sehen bleibt meist gut – Orientierung ist weiterhin möglich, aber feines Arbeiten (Lesen, Handarbeit) wird zunehmend mühsam.

Ein einfacher Selbsttest ist das Amsler-Gitter: Wenn Linien verzerrt, unterbrochen oder „verschwunden“ erscheinen, sollte eine augenärztliche Abklärung zeitnah erfolgen.

Ursache – einfach erklärt

  • Trockene AMD: Stoffwechselprodukte (Drusen) lagern sich unter der Netzhaut ab; Zellen des Pigmentepithels und der Fotorezeptoren gehen allmählich zugrunde. Das zentrale Sehen nimmt langsam ab.
  • Feuchte AMD: Aus der Aderhaut wachsen neue, undichte Gefässe unter die Makula (Neovaskularisation). Flüssigkeit und Blut schädigen die zentralen Netzhautschichten – unbehandelt droht rasch ein bleibender Visusverlust.

Diagnose: Was wir prüfen

  • Sehschärfe und Prüfung mit Amsler-Gitter
  • Spaltlampenuntersuchung + Fundusfoto (häufig mit Pupillenerweiterung – danach kein Auto fahren)
  • OCT (Optische Kohärenz-Tomografie) zur hochauflösenden Darstellung der Makula (Flüssigkeit, Drusen, Schichtveränderungen)
  • je nach Befund: OCT-Angiografie oder Fluoreszenzangiografie, um Gefässneubildungen und Leckagen sichtbar zu machen

Therapie – Stufenkonzept

Trockene AMD

  • Lebensstil: Rauchstopp, UV-Schutz (Sonnenbrille, Kappe), ausgewogene Ernährung mit viel grünblättrigem Gemüse und Fisch.
  • Nahrungsergänzung (AREDS2-Schema): kann bei bestimmten, intermediären Stadien das Fortschreiten verlangsamen – Einsatz ist stadienabhängig.
  • Kontrollen: regelmässige Fundus-/OCT-Kontrollen; Selbstbeobachtung mit Amsler-Gitter.

Feuchte AMD

  • Anti-VEGF-Injektionen (z. B. Ranibizumab, Aflibercept, Faricimab): werden direkt in den Glaskörper injiziert, reduzieren Flüssigkeit/Blut unter der Makula, stabilisieren oder verbessern die Sehschärfe.
  • Schema: initial engmaschige „Aufsättigung“, danach Treat-and-Extend – die Abstände zwischen den Injektionen werden schrittweise verlängert, solange der OCT-Befund stabil bleibt.
  • Ziel: möglichst viel zentrales Sehen erhalten – mit so wenig Terminen wie nötig, aber so vielen wie nötig, um die Netzhaut trocken zu halten.

Was Sie selbst tun können

  • 1-2× pro Woche Amsler-Gitter testen (immer ein Auge abdecken) – bei neuen Verzerrungen oder Flecken sofort melden.
  • konsequenter Rauchstopp; ausgewogene, antioxidantienreiche Ernährung (Blattgemüse, Beeren, Fisch).
  • gute Beleuchtung beim Lesen, ggf. vergrössernde Sehhilfen nutzen.
  • UV-Schutz im Freien (Sonnenbrille, Kappe).
  • Kontrolltermine und Injektionsintervalle zuverlässig einhalten.

Was Sie erwarten dürfen (Zeitplan)

  • Heute/nächste Tage: Bei Verdacht erfolgt ein OCT, ggf. Angiografie; Einteilung in trocken/feucht, Besprechung der Therapie.
  • Wochen: Unter Anti-VEGF-Injektionen kommt es bei feuchter AMD oft zu raschem Rückgang der Flüssigkeit; das Sehen stabilisiert sich oder bessert sich.
  • Monate: Anpassung der Injektionsabstände im Rahmen eines Treat-and-Extend-Schemas; Kontrollen bleiben langfristig nötig – AMD ist chronisch, aber gut behandelbar, wenn sie früh erkannt und konsequent begleitet wird.

Woran erkenne ich eine frühe AMD?

Frühe Stadien sind oft symptomarm. Erste Hinweise sind verzerrte Linien, schwächer wirkende Farben oder ein unscharfer Punkt im Zentrum. Ein Amsler-Gitter kann Veränderungen früh sichtbar machen.

Kann ich mit AMD noch lesen?

Bei trockener AMD meist lange ja, aber mit zunehmender Mühe. Bei feuchter AMD verschlechtert sich das Lesen oft rasch. Ziel der Behandlung ist, zentrales Sehen und Lesefähigkeit möglichst lange zu erhalten.

Sind bereits entstandene Schäden rückgängig zu machen?

Nein. Einmal verlorenes zentrales Sehen lässt sich nicht wiederherstellen. Behandlung kann aber das Fortschreiten verlangsamen oder stoppen – besonders bei feuchter AMD. Deshalb ist frühes Erkennen entscheidend.

Wie schnell muss ich bei verzerrten Linien reagieren?

Sofort. Plötzlich verzerrtes Sehen kann ein Hinweis auf eine feuchte AMD sein und erfordert zeitnahe Diagnose und Therapie. Stunden bis wenige Tage können entscheidend sein, um Sehvermögen zu erhalten.

Wie lange dauern Anti-VEGF-Behandlungen?

Die Therapie ist langfristig. Anfangs erfolgen mehrere Injektionen im kurzen Abstand, später werden die Intervalle individuell verlängert. Viele Patientinnen und Patienten kommen mit wenigen Terminen pro Jahr aus.

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