Blepharospasmus (Lidkrämpfe)
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Blepharospasmus gilt als fokale, neurologische Bewegungsstörung; die genaue Ursache ist nicht vollständig geklärt. Vermutet wird eine Fehlregulation in Bewegungszentren des Gehirns (Basalganglien) mit erhöhter Neigung zu unwillkürlichen Muskelkontraktionen. Botulinumtoxin-Injektionen sind heute die wichtigste und wirksamste Therapieform: Sie entspannen die betroffenen Muskeln, die Wirkung setzt nach einigen Tagen ein und hält in der Regel mehrere Monate an.

Symptome

Typische Beschwerden bei Blepharospasmus sind unter anderem:

  • unwillkürliche Lidkrämpfe und verstärktes Blinzeln
  • krampfartiges Schliessen der Augen bis hin zur funktionellen Seheinschränkung
  • Verschlechterung bei Stress, Müdigkeit oder heller Beleuchtung
  • erschwertes Lesen, Arbeiten am Bildschirm und Autofahren
  • subjektiv stark belastendes Kontrollverlust-Erleben („Augen machen zu, obwohl ich sie offen halten möchte“)

Ursachen und Auslöser

Die Grunderkrankung ist neurologisch bedingt; die exakte Ursache bleibt in vielen Fällen unklar.

Häufig spielen mehrere Faktoren zusammen:

  • Fehlregulation von Bewegungszentren im Gehirn (Basalganglien)
  • Auftreten meist im mittleren bis höheren Erwachsenenalter
  • gelegentlich familiäre Häufung
  • Verstärkung der Symptome durch Stress, Müdigkeit, Augenreizungen oder grelles Licht
  • Blepharospasmus ist nicht „psychisch verursacht“, kann sich aber durch Belastungssituationen verstärken.

Diagnostik

Die Diagnose wird in erster Linie klinisch gestellt – durch Beobachtung der Lidbewegungen und eine detaillierte Befragung zu Verlauf, Auslösern und allfälligen Begleiterkrankungen.

Je nach Situation können hinzugezogen werden:

  • neurologische Abklärung
  • Messung der Muskelaktivität (Elektromyografie, EMG)
  • Bildgebung (z. B. MRT), um andere neurologische Ursachen auszuschliessen
  • Wichtig ist die Abgrenzung zu anderen Formen von Lidkrämpfen oder mimischen Störungen.

Behandlung (Botulinumtoxin)

Botulinumtoxin-Injektionen gelten als Standardtherapie beim Blepharospasmus. Ziel ist die Entspannung der betroffenen Muskulatur und damit die Reduktion der Krämpfe.

Typischer Ablauf:

  • ambulante Behandlung mit mehreren sehr feinen Injektionen in die betroffenen Muskelareale rund um das Auge
  • Wirkeintritt: meist nach 3–7 Tagen
  • Wirksdauer: typischerweise etwa 3 Monate
  • Wiederholung: individuell angepasste Intervalle, um eine möglichst konstante Kontrolle der Symptome zu erreichen

Begleitmassnahmen wie der angepasste Umgang mit Licht (Sonnenbrille, Blendschutz), Stressreduktion und ausreichend Schlaf können die Symptomatik zusätzlich günstig beeinflussen. In schweren, therapieresistenten Fällen können weitere neurologische Therapieschritte diskutiert werden.

Wie erkenne ich, ob meine Lidkrämpfe ein Blepharospasmus sind?

Typisch ist eine Kombination aus unwillkürlichem Blinzeln, zunehmenden Lidkrämpfen und episodischem oder anhaltendem „Zupressen“ beider Augen. Die Bewegungen lassen sich nicht kontrollieren und verstärken sich häufig bei Stress, Müdigkeit oder hellen Lichtverhältnissen. Eine sichere Diagnose erfolgt über die klinische Untersuchung durch eine augenärztliche oder neurologische Fachperson.

Kann ein Blepharospasmus wieder von selbst verschwinden?

Spontane Rückbildungen sind selten. Meist handelt es sich um eine chronisch verlaufende neurologische Bewegungsstörung, die aber mit Botulinumtoxin sehr gut kontrollierbar ist. Durch regelmässige Behandlungen lässt sich in den meisten Fällen ein stabiler Alltag mit deutlich reduzierter Symptomatik erreichen.

Ist eine Botulinumtoxin-Behandlung beim Blepharospasmus gefährlich?

Botulinumtoxin wird seit Jahrzehnten sicher eingesetzt. Bei fachgerechter Dosierung ist das Risiko gering. Möglich sind vorübergehende Nebenwirkungen wie leichte Blutergüsse, vorübergehende Lidhebungsschwäche oder trockene Augen. Die Behandlung wirkt lokal, ohne systemische Relevanz, und ist in der Regel gut verträglich.

Wie oft muss die Behandlung wiederholt werden?

Die Wirkung hält meist etwa drei Monate an, kann jedoch je nach individueller Muskelaktivität und Dosierung variieren. Ziel ist ein kontinuierlicher Therapiezyklus, bei dem die nächste Behandlung erfolgt, bevor die Wirkung vollständig nachlässt – um starke Schwankungen der Symptomatik zu vermeiden.

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